Kinder von Herzen verstehen
#47 Mama, nicht schreien! Teil 2
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Im Teil 2 geht es etwas mehr in die Tiefe. Oft ist das Triggern eures Kindes nur das i-Tüpfelchen in eurem stressigen Tag und ihr werdet laut und habt das Gefühl, die Welt geht unter. Schaut ob ihr mehr Pausen in euren Tag einbauen könnt und nachmittags/ abends das zu machen, was euch allen gut geht. Oft sind unsere Tage zu voll und wir wundern uns, warum wir am Abend alle laut werden. Wir waren zum Beispiel letztens auf einem Spielplatz nachmittags an einer lauten Straße und die Kids wollten, dass ich die ganze Zeit anschaukel. Ich war danach gestresster als vorher… Überlegt euch, was euch guttut und streicht auch mal Termine, wenn ihr bemerkt, dass nach der Kita nicht mehr viel Programm nötig ist. Versucht euer Kind zu verstehen, wenn es nach so vielen Eindrücken am Tag nachmittags wütend wird und nehmt dann lieber euer Kind in den Arm und versucht ein Buch anzuschauen um zur Ruhe zu kommen.

Noch ein paar Tipps zusammengefasst, wie ihr mit eurer Wut und die Wut eures Kindes besser umgehen könnt:

  • Wenn ihr im Wutanfall seid, dann kann euer Partner super das Kind ablenken. Zum Beispiel sagt er zum Kind, dass ihr noch irgendwas reparieren müsst am Fahrrad, draußen, in einem anderen Raum. Oder aber wenn euer Partner einen Wutanfall hat, könnt ihr die Kinder aus der Situation rausholen und dann, wenn euer Partner wieder in der Ruhe ist, könnt ihr über die Szene sprechen. Nicht im Wutanfall! Das bringt nur noch mehr Ärger.
  • Bezieht euer Kind in die Hausarbeit, Gartenarbeit mit ein. Das Kind hat dann das Gefühl in eurer Familie gebraucht zu werden!
  • Auf die Wortwahl achten: nicht zu oft NEIN sagen, sondern -> Stimmt, die Salami kaufen wir morgen oder: Super Idee, mal schauen ob wir dafür noch Zeit haben. Um vom Spielplatz stressfrei nach Hause zu kommen, schlagt lieber vor, was ihr Zuhause noch Schönes machen könnt, machen wollt. Z.B. die Spielzeugkühe füttern, Pflanzen gießen, Tuschen.
  • Wenn ihr euer Kind ablenkt, kurz vor einem Wutanfall, dann kann das klappen, es kann aber auch sein, dass ihr den Wutanfall nur nach hinter verschiebt und womöglich kommt dann noch ein viel heftigerer Wutanfall. Manchmal ist es besser dem Wutanfall Raum zu geben, das Kind zu tröste, Verständnis zu zeigen und dann nach dem Wutanfall etwas anderes zu machen.
  • Prüft ob euer Kind genug schläft. Oft fehlt eine Stunde Schlaf und der Wutanfall am nächsten Tag ist vorprogrammiert. Ich bin total bei euch, dass es im Sommer super schwierig ist, die Kids rechtzeitig ins Bett zu bekommen, aber ein Versuch ist es wert, oder ihr führt wieder einen Mittagsschlaf ein.
  • Bei 2 Kindern kann es sein, dass beide sich oft zuhause abends streiten, vor dem Abendessen. Versucht beide räumlich etwas zu trennen. Einer kann das Abendbrot mit vorbereiten, und schon was knabbern und der andere spielt evtl. im anderen Zimmer. Oder aber ihr habt das Abendbrot schon vorher vorbereitet. Verlangt ihr, dass beide in einem Zimmer spielen während ihr abwascht oder etwas vorbereitet, dann endet das ganz oft im Chaos. Die Kinder meinen es gar nicht böse sondern wollen eigentlich nur ihrer Ruhe.
  • Wenn euer Kind ca. 3,5 Jahre alt ist, dann hat es oft eine klare Vorstellung wie etwas aufgebaut werden soll (z.B. Zugstrecke), oder wie ein Fahrzeug fahren soll (Traktor mit Frontlader und da sollen noch Sachen dran montiert werden). Manche Kinder werden dann ganz frustriert, wenn es aber nicht klappt, wie sie sich das vorgestellt haben. Dann seid ihr gefragt. Das ist super anstrengend, aber wenn ihr wisst, was im Kopf eures Kindes los ist, dann könnt ihr viel mehr Verständnis zeigen. Sonst habt ihr evtl. gesagt: „stell dich nicht so an, es ist doch nur ein Spiel“, oder „ist doch nicht so wichtig“. Aber für euer Kind bricht gerade eine Welt zusammen. Manche Kinder reagieren hier heftiger als andere! Das kommt auf die Charakterzüge an und manche Kinder sind auch mit 3,5 Jahren schon sehr genau in dem was sie tun und andere nehmen es nicht so genau/ ernst. Wenn ihr wisst, dass euer Kind da sehr viel Wert drauflegt, könnt ihr es geschickt ablenken in einer solchen verzwickten Szene. Dann lenkt ihr die Aufmerksamkeit auf etwas was auch noch dringend gemacht werden muss und oft vergisst das Kind dann, welche Idee es im Kopf hatte und ihr seid dem Wutanfall entkommen.
  • Sich entschuldigen nach eurem Wutanfall kommt sehr gut an. Und die Kinder lernen, wie man mit starken Gefühlen danach umgehen kann.

Wir sind ein Wunder, ihr seid spitze!  😊

Eure Sabine

PS: Wer das Buch “Mama, nicht schreien!” von Jeannine Mik und Sandra Teml-Jetter ausleihen möchte, kann sich sehr gerne bei mir melden. Ich sende es euch kostenfrei zu und ihr könnt es Portofrei an mich zurück senden.

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